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Umweltmedizin

Umweltmedizin

Der Mensch verändert durch sein Handeln die Welt, in und aus der er lebt. Schadstoffe gelangen durch ihn in Luft, Wasser und Boden. Außerdem nehmen die elektromagnetischen Felder, der so genannte Elektrosmog, zu. All diese Veränderungen können Krankheiten auslösen. Es wird geschätzt, dass etwa 10 bis 15 Prozent aller Erkrankungen durch Umweltschadstoffe verursacht werden.

Die Umweltmedizin beschäftigt sich mit der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung dieser Erkrankungen.

Ich berate und betreue Patienten mit einer multiplen Chemikalien-Sensitivität – ein Beschwerdekomplex, bei dem teils schon minimale Konzentrationen von Stoffen in der Umwelt heftige gesundheitliche Störungen auslösen.


Symptome umweltbedingter Erkrankungen

Hier einige typische Beschwerdebilder, die ein Hinweis auf Umweltbelastungen sein können:

Schleimhäute und Atemwege

  • Reizungen des Nasen-Rachen-Raums
  • Reizungen der Atemwege
  • Infektanfälligkeit
  • Augenbrennen, Augenreizung
  • Trockenheit der Schleimhäute

Störungen des Nervensystems

  • Konzentrationsstörungen, Störungen der Merkfähigkeit
  • Chronische Müdigkeit und Leistungsminderung
  • Verlangsamung im Denken und bei Bewegungen
  • Depression, Stimmungsschwankungen
  • Nervenerkrankungen
  • Störungen des vegetativen Nervensystems wie Herzrhythmusstörungen, vermehrtes Schwitzen oder Muskelkrämpfe
  • Schwindel, Übelkeit

Chronische Schmerzen

  • Chronische Schmerzen an Gelenken, Muskeln und Weichteilen

Hauterkrankungen

  • Chronischer Juckreiz
  • Chronische Ekzeme
  • Hautirritationen
  • Haarausfall

Störungen der Fortpflanzung

  • Früh- oder Fehlgeburten
  • Unfruchtbarkeit

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Bluthochdruck
  • Vorzeitige Arteriosklerose und damit erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt

Die Empfindlichkeit der Menschen gegenüber Umwelteinflüssen ist sehr unterschiedlich. Daher entwickeln manche Menschen bereits Krankheitssymptome bei Schadstoffmengen, die so gering sind, dass sie bei der großen Mehrheit der Bevölkerung keinerlei Beschwerden verursachen.


Mein Vorgehen beim Verdacht auf eine umweltbedingte Erkrankung

Zunächst kläre ich die wichtigsten Fragen: 

  • In welchem Ausmaß ist eine Schädigung von Organfunktionen eingetreten?
  • Welche Umwelteinflüsse kommen für das Beschwerdebild infrage? Nach welchem Schadstoff muss gezielt gesucht werden? (Typische Belastungsquellen sind: ArbeitsplatzWohnräume, Tätigkeiten im Hobby- und FreizeitbereichZahnersatzmaterialien, zum Beispiel AmalgamfüllungenErnährung)
  • Liegt vielleicht eine ganz andere Ursache wie eine Allergie, eine innere Erkrankung, eine Entzündung im Nervensystem, eine Infektion oder eine psychosomatische Erkrankung vor?

Genaue Diagnose

Handelt es sich tatsächlich um eine umweltbedingte Erkrankung, erfolgt eine genaue Diagnose: Wie hoch ist die Belastung des Menschen mit dem Umweltschadstoff? Dazu können Blut, Urin, Speichel und andere Körpermaterialien oder Materialien aus der Umgebung des Betroffenen wie Raumluft oder Hausstaub auf Schadstoffe analysiert werden.

Äußere Maßnahmen zur Minderung oder Beseitigung der Schadensursache 

Mit dem Betroffenen werden Strategien besprochen, wie er die krankheitsauslösenden Umwelteinflüsse erkennen und meiden kann. Sind bauliche Veränderungen erforderlich, um schadstoffhaltige Materialien aus den Wohnräumen zu entfernen oder Elektrosmog zu reduzieren, ist eine Zusammenarbeit mit entsprechend sachkundigen Handwerkern, Architekten oder Technikern ratsam.

Medizinische Behandlung

Für die medizinische Behandlung der umweltbedingten Erkrankung stehen folgende Verfahren zur Verfügung:

  • Ausleitung der Giftstoffe
  • Gezielte Unterstützung der körpereigenen Entgiftungssysteme
  • Umstellung der Ernährung
  • Naturheilkundliche und homöopathische Behandlung

Schadstoffquellen in Wohnräumen

Baumaterialien

Anstriche

Fußbodenbeläge

Ofen

Gasherd

Außenluft

Tabakrauch

Schimmelpilze

Haustiere

Pflanzen

Möbel

Haushalts-
chemikalien

Leben Sie in einer gesunden Luft?

Der Mensch unserer Zeit hält sich im Durchschnitt über 90 Prozent seiner Lebenszeit in Innenräumen auf und verbringt dabei durchschnittlich mehr als zwei Drittel des Tages in seiner Wohnung. Das heißt:

Die Atemluft des Menschen ist Innenraumluft

Innerhalb von 60 Lebensjahren benötigen wir

  • 30 Tonnen Speisen
  • 60 Tonnen Getränke
  • 300 Tonnen Atemluft

Bei Speisen und Getränken können wir unter gesundheitlichen Aspekten eine Auswahl treffen. Atemluft müssen wir jedoch so nehmen, wie sie gerade ist. Die Qualität der Luft in Innenräumen kann daher nicht als Nebensächlichkeit betrachtet werden. Sie ist nicht nur von der Außenluft abhängig, sondern vielmehr von den Materialien in den Räumen, die Stoffe an die Luft abgeben. Viele dieser Beimengungen zur Luft können schon in kleinen Mengen gesundheitsschädlich sein und krank machen, da sie über viele Jahre auf uns einwirken. So entwickeln sich etwa die von Lindan- oder PCP-haltigen Holzschutzmitteln verursachten Symptome erst nach fünf bis acht Jahren.

Gesundheitsschädliche Wirkungen können dabei sowohl von Substanzen chemischer wie auch natürlicher Herkunft ausgehen. So reagieren manche Menschen auf natürliche Lösemittel, die so genannten Terpene, mit Kopfschmerzen oder Reizungen der Atemwege. Kinder sind vor allem gefährdet, da ihr Stoffwechsel rascher arbeitet und sie im Verhältnis zu ihrer Körpergröße mehr Stoffe aufnehmen als Erwachsene.

Um Energie zu sparen, werden unsere Häuser immer stärker gedämmt. Neue Fenster reduzieren den Austausch mit der Außenluft erheblich. Bei Niedrigenergie-Häusern muss zur Energieeinsparung der Austausch mit der – kälteren – Außenluft drastisch eingeschränkt werden. Daher reichern sich hier Schadstoffe in den Innenräumen ganz besonders an.

Man sollte bei allen Produkten, die in Innenräumen eingesetzt werden, auf eine schadstoffarme Qualität achten. Dies kann beim nächsten Anstrich, bei künftigen Möbelkäufen oder der anstehenden Neugestaltung des Fußbodens berücksichtigt werden.